Folge 1: Gibt es den perfekten Mord? Strafverteidiger Dr. Alexander Stevens spricht mit einem katholischen Priester u.a. über Fälle, bei denen dem Geistlichen im Beichtstuhl Morde gebeichtet wurden, die er aufgrund seines Beichtgeheimnisses aber bis heute für sich behalten muss. Der perfekte Mord?

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Folge 1: Wenn Mörder beichten…

Vor einigen Jahren erhielt ich einen Brief eines Mannes der behauptete den perfekten Mord begangen zu haben. Auf einer Kreuzfahrt habe er seine Frau nacht über die Reling seiner Balkonsuite geworfen, die tags darauf alarmierte Crew ging von einem tragischen Unfall aus. Seine Frau habe mal wieder schlicht ein Glas zu viel getrunken und müsse dann auf dem Balkon das Gleichgewicht verloren haben. Damit nicht genug: Am Ende der Schiffsreise habe der Absender des Briefes sogar noch eine Millionen Dollar von der Rederei geboten bekommen haben, um den „Unfall“ nicht an die große Glocke zu hängen… Der perfekte perfekte Mord?

Mein Gast, ein katholischer Priester ist da anderer Meinung: Schließlich habe der Mörder offensichtlich ein schlechtes Gewissen, wenn er mir den Mord gestehen müsse, also sei seine Tat auch nicht perfekt. Es sei ähnlich wie bei den Menschen, die vor allem in seiner Zeit als Geistlicher in Kolumbien reihenweise zu ihm in den Beichtstuhl gekommen waren um schlimmste Verbrechen, darunter auch zahlreiche. Morde zu beichten. Viele mögen juristisch ungeschoren davongekommen seien, aber ihr Gewissen plagt sie bis heute. Dann aber kann man nicht von „perfekt“ sprechen, so zumindest die Meinung des katholischen Priesters…

Dr. Alexander Stevens

Dr. Alexander Stevens ist Strafverteidiger, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht. Schwerpunkte seiner anwaltlichen Tätigkeit sind die strafrechtliche Beratung und Verteidigung in Strafverfahren mit Schwerpunkt Gewalt- und Sexualdelikte.

Als erfahrener Prozessanwalt vertritt Dr. Stevens, sowohl Beschuldigte als auch Geschädigte im Ermittlungsverfahren und vor Gericht bis hin zum Bundesgerichtshof.